Wer sich schon mal mit Keramik beschäftigt hat, ist vielleicht auf den Begriff „Engobe“ gestoßen. Aber was genau ist das eigentlich? Kurz gesagt, handelt es sich um einen dünnen, deckenden Überzug, der hauptsächlich aus einer Tonmasse besteht. Diese Schicht wird auf lederharte oder trockene keramische Produkte aufgetragen und dient dazu, unschöne Stellen zu kaschieren und – was noch wichtiger ist – dekorative Effekte zu erzielen.
Wie werden Engoben aufgetragen?
Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig: Man kann die Engobe durch Tauchen, Übergießen, Spritzen oder sogar Stempeln auftragen. Werkzeuge wie Spritzpistolen, Schwämme oder Gummiwalzen kommen dabei zum Einsatz. Die Farbpalette ist ebenfalls erstaunlich breit – von sanften Rosa- bis kräftigen Pinktönen ist alles möglich.
Die Herausforderung bei Engoben
Eine kleine Herausforderung besteht darin, die Engobe auf lederharten Ton aufzutragen, da die Scherben und die Engobe eine ähnliche Schwindung aufweisen müssen. Ansonsten kann es passieren, dass die Engobe abplatzt. Eine bewährte Methode, um dies zu vermeiden, ist die Mischung aus einem Drittel ausgewähltem Ton, etwas Fritte als Bindemittel und Farboxiden, die dann zu einer Tonschlämme verarbeitet wird. Diese Mischung sorgt dafür, dass die Engobe besser haftet und auch auf trockenen Produkten verwendet werden kann.
Engoben und ihre Oberfläche
Typischerweise hat eine Engobe eine matte, manchmal auch leicht raue Oberfläche. Um einen glänzenderen Effekt zu erzielen, kann man die engobierten Stücke mit transparenter Glasur überziehen. Eine andere Methode besteht darin, das Werkstück nach dem Brennen mit feinem Schleifpapier zu glätten und anschließend mit farblosem Wachs zu polieren. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, dies ist nur für Ziergegenstände eine Möglichkeit. NICHT für Gebrauchsgeschirr!
Dekorative Möglichkeiten mit Engoben
Die Möglichkeiten zur kreativen Gestaltung sind nahezu endlos. Hier ein paar Ideen:
1. Farbkontraste: Zum Beispiel durch das Auftragen von Engobe mit einem Pinsel oder einer Gummiwalze. 2. Farbverläufe: Mit einer Spritzpistole können interessante Schattierungen erzeugt werden. 3. Flächenkontraste: Zwei verschiedenfarbige Engoben nebeneinander oder übereinander auftragen. 4. Fleckige Effekte: Durch das Schwämmen können unregelmäßige, interessante Muster entstehen.
Engoben sind also nicht nur ein nützliches Werkzeug, um kleine Schönheitsfehler zu verstecken, sondern eröffnen auch unzählige Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung. Ob matte, raue oder seidenglänzende Oberfläche – mit Engoben lassen sich keramische Werke ganz individuell gestalten!